Hintergrund der Eurasien-Tour
Nachdem wir unser Studium beendet hatten, war es an der Zeit, einer Idee endlichen freien Lauf zu lassen: radeln, frei, unabhängig, lange. Gesagt, geplant.
Bloß wohin? Kanada? Südamerika? Viele Regionen reizen uns, doch wollen wir vorerst auf einen Flug verzichten. Zu knapp ist die Reisekasse. Aber Asien können wir auf dem Landweg ohne Probleme erreichen und ist riesig! Perfekt! Aber halt, ohne Probleme? Bei einem genaueren Blick in den Atlas stellen wir fest, dass einige Länder für uns nicht in Frage kommen. Die politische Situation lässt es nicht zu und wir beginnen, uns um eine Route zu kümmern. Und die Ausrüstung. Und die Formalien. Und, und, und...
Seit Januar 2011 wissen wir:
Wir radeln über Ungarn, Bulgarien, Türkei, Iran, Turkmenistan, China und dann nach Süden, bis es nicht mehr weiter geht - Endstation Unbekannt. Mit Hilfe einer Fähre wollen wir die Sache eventuell noch ein wenig erweitern. Zeitdruck haben wir nicht. Geschätzte Zeit: ca. ein Jahr, geschätzte Kilometer: ca. 22000km. Na da.
Kein bestimmtes Ereignis hat uns zu diesem Entschluss geführt, nur die Tatsache, dass wir JETZT Zeit und Gelegenheit haben, uns auf unsere Drahtesel zu schwingen und mit einem festen Pedalentritt uns ins Abenteuer zu radeln. Na ja und diese andere Kleinigkeit...
Irgendwann haben wir uns angesteckt, wo können wir nicht mehr genau sagen. Bei mir war es vermutlich auf irgendeinem Gipfel mitten in den Alpen. Bei Frank vielleicht an einem Lagerfeuer in Skandinavien . Die Diagnose stellten wir erst Jahre später: chronisches Fernweh. In beunruhigender Regelmäßigkeit bricht es aus und Linderung kann man sich nur durch ein Nachgeben des Gefühls verschaffen. Dem können wir nicht wiederstehen.
Was wir damit sagen wollen: Es ist nicht unsere Schuld. Ach ja, und das mit den Namen ist reiner Zufall.