Innerhalb Europas ist die Kartenversorgung kein Problem, häufig kann man auch kostenloses und detailiertes Kartenmaterial an Touristeninformationen erhalten. Sobald man aber Europa verlässt, mitunter auch schon in Osteuropa, wird es zu einer regelrechten Herausforderung brauchbare Karten zu besorgen. Wer darauf vertraut, gutes Kartenwerk während der Reise zu bekommen, wird enttäuscht. Tankstellen oder auch Buchläden stehen einem als verlässliche Quelle oft nicht mehr zur Verfügung. Darüber hinaus ist es schön, bereits vor der Einreise in ein neues Land einen Blick auf die Karten werfen zu können.

Nachdem wir teilweise verzweifelt und lange nach Karten mit einer guten Auflösung gesucht haben, sind wir dazu übergegangen, uns Karten aus Deutschland schicken zu lassen. Zu diesem Zweck haben wir uns Adressen in Städten, die auf unserem Weg lagen, beschafft (von Hostels, über Couchsurfing oder auch Warmshower).

Hier eine Auswahl einiger sehr guter Kartenschmieden:

1.) Unser Topfavorit ist der Reise-Know-How Verlag.
Neben der guten Qualität, punkten die Karten mit Reiß- und Wasserfestigkeit, sie sind doppelseitig bedruckt, sehr klein im Packmaß und werden mit einer Schutzhülle geliefert. Bisher haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht und in den chinesischen Karten sind die größeren Städte auch in chinesischen Zeichen gedruckt. Das kann sehr hilfreich sein. Bei einigen Karten gibt es aber einen unnötig großen Überlappungsbereich der beiden Seiten, da könnte die Auflösung lieber besser sein.

2.) Der Nelles-Verlag.
Karten mit oft sehr guter Auflösung und Detailtreue. Doppelseitig bedruckt und mit einem dünnen Pappumschlag versehen. Hilfreich sind die integrierten Stadtpläne. Bei häufiger Benutzung reißen sie leider sehr schnell an den Knickstellen ein. Es sind keine Höhenlinien vorhanden, lediglich eine Reliefierung (wenig hilfreich für Radfahrer).

3.) Der Traditionsverlag Bernd & Freytag.
Sehr gute Karten, doch primär eher für Autofahrer gefertigt. Großes Packmaß mit sehr dicken Pappumschlag und nur einseitig bedruckt.

Um im Vorhinein eine Route zu planen, bietet sich der Bike Route Toaster an:
Digitaler Routenplaner, der sehr leicht zu bedienen ist. Er ermöglicht die Routen in .gpx-, .kml-Files etc. zu exportieren, errechnet einige interessante Fakten wie An- & Abstieg und stellt ein Höhenprofil dar. Sehr zu empfehlen für GPS-Nutzer.


Wer kein Liebhaber guter alter Karten ist, dem steht natürlich auch das weite Feld der digitalen Karten und der GPS-Nutzung offen. Smartphones und Table-PCs lassen sich, neben GPS, mittlerweile hervorragend zur Orientierung nutzen.

Randbemerkung: Für China: Die lateinischen Städtenamen Einheimischen bei der Wegfindung zu zeigen oder auch vorzulesen bringt meist gar nichts. Darüber hinaus unterscheiden sich die lateinischen Städtenamen oft von Karte zu Karte und der Realität. Daher lieber vorab die Städtenamen in chinesischen Zeichen aufschreiben lassen.

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