Alte Beiträge von Iran bis Vietnam (Sept. - Febr. 2012)
Urlaub vom Urlaub
Schön war's. Mal nicht in die Pedale treten zu müssen. Keine fünf Verschnaufpausen am Berg. Durchschnittsgeschwindigkeit weit über den gewohnten 16 km/h. Und vor allem: 10 volle Tage mit Susi und Fabs. 7 davon haben wir gemeinsam auf dem Moped verbracht und den Nordwesten Vietnams erkundet. Für die beiden war es klimatisch eine gute Vorbereitung auf Deutschland. Denn der Wintermonsun bringt kaltes, feuchtes Wetter über ganz Nordvietnam.
Wir wollten den beiden unsere Art des Reisens näher bringen und haben von Hanoi eine Rundtour in die Berge gestartet. So haben sie das ganze Paket bekommen: bewaldete Hügellandschaften, Reisterrassen, Wasserbüffel, kleine verschlafene Dörfer mit Palmenblatt-bedeckten Stelzenhäusern, die traditionell gekleideten Bergvölker, zwei kleinere Pannen, die tägliche Suche nach einem Schlafplatz und ganz wichtig: einkaufen und Essen bestellen. Es ist immer wieder eine Herausforderung in die Küchen der "Restaurants" zu gehen und sich sein Abendessen zusammen zu gestikulieren. Zum Glück kam aber immer etwas essbares heraus ;)
Großer Respekt an die beiden, dass sie alles mitgemacht haben, denn es war nicht immer einfach. Besonders Moped fahren in Vietnam! Ihr habt uns eine riesen Freude mit eurem Besuch gemacht und nach neun Monaten "allein" mit dem Rad war es Balsam für die Seele.
Für uns ist es nun schon wieder Zeit auf unsere geliebten Drahtesel zu springen, da wir in nur vier Tagen an der Grenze zu Laos sein müssen. Daher begeben wir uns ohne große Umwege direkt westlich von Hanoi an die Grenze und werden weitere 30 Tage in Laos umher radeln. Wo genau wissen wir noch nicht... :)
Damit es euch nicht langweilig wird, gibt es wieder neue Bilder : diesmal aus dem Land der Tibeter.
Ganz liebe Grüße und um es auf Vietnamesisch zu sagen: Tam-biet!
Frank und Franka
Ort: Hanoi, Vietnam
Kilometerstand: 11.431 km
266 Tage unterwegs
Schon seit einigen Tagen sind wir in Hanoi, der Hauptstadt Vietnams angekommen und es wird Zeit euch mal wieder ein Lebenszeichen zu senden. In China haben wir inmitten Bananenplantagen und Papayabäumen einen sonnigen und herzlichen Abschied auf einer Polizeistation gefeiert. Die Männer hatten sichtlich Freude daran und mit Speis und Trank zu verwöhnen.
Der Grenzübergang verlief absolut unproblematisch. Der große Unterschied zu China ist, das Helmpflicht für Mopedfahrer besteht. Ein ganz anderes Bild, da die Vietnamesen sehr bunte und "trendige" Helme tragen. Ob die wirklich schützen ist ein anderes Thema. Neben der neuen Sprache ist der Verkehr auch eine neue Herausforderung: viel Gehupe und viele Mopeds. Auf den Nebenstaraßen kann man aber ohne Probleme und in allerbester Ruhe radeln. Bei Regen kann es da auch mal matschig werden, aber dafür ist es schön abgelegen und in den kleinen Dörfern werden wir freundlich empfangen. Nach so langer Zeit in den kalten Bergen macht uns das Zelten wieder sehr viel Spaß und im grünen Vietnam ist es auch kein Problem einen schönen Platz zu finden. Vietnam ist, wie man es sich vorstellt: grüne, steile Hügel, bunt gekleidete Menschen, Wasserbüffel, Reisfelder und spitze Strohhüte.
In Hanoi haben wir die verwinkelte und sehr grüne Altstadt während der eher ruhigen Feiertage des Neujahrsfestes (Tet-Fest) erkundet und verschieden Speisen ausprobiert. Nicht ganz so überzeugend wie die chinesische Küche, aber lecker. Leider wimmelt es vor Touristen, was uns schon sehr abgeschreckt hat. Gerne wird auch mehr Geld fürs gleiche Essen verlangt, weil man ja ein "reicher" Tourist ist. Ärgerlich.
Seit zwei Tagen haben wir Besuch aus Deutschland zu Gast: Susi und Fabs. Wir haben uns schon lange auf die Beiden gefreut und werden heute zu einer mehrtägigen Moped-Tour aufbrechen um den beiden einen "of the beaten track" Eindruck von Vietnam zu geben. Mal sehen ob es auch klappt ;)
Danach melden wir uns natürlich wieder.
Ganz liebe Grüße
eure beiden Radler
Goodbye China
Kilometerstand: 11.431 km
266 Tage unterwegs
Schon seit einigen Tagen sind wir in Hanoi, der Hauptstadt Vietnams angekommen und es wird Zeit euch mal wieder ein Lebenszeichen zu senden. In China haben wir inmitten Bananenplantagen und Papayabäumen einen sonnigen und herzlichen Abschied auf einer Polizeistation gefeiert. Die Männer hatten sichtlich Freude daran und mit Speis und Trank zu verwöhnen.
Der Grenzübergang verlief absolut unproblematisch. Der große Unterschied zu China ist, das Helmpflicht für Mopedfahrer besteht. Ein ganz anderes Bild, da die Vietnamesen sehr bunte und "trendige" Helme tragen. Ob die wirklich schützen ist ein anderes Thema. Neben der neuen Sprache ist der Verkehr auch eine neue Herausforderung: viel Gehupe und viele Mopeds. Auf den Nebenstaraßen kann man aber ohne Probleme und in allerbester Ruhe radeln. Bei Regen kann es da auch mal matschig werden, aber dafür ist es schön abgelegen und in den kleinen Dörfern werden wir freundlich empfangen. Nach so langer Zeit in den kalten Bergen macht uns das Zelten wieder sehr viel Spaß und im grünen Vietnam ist es auch kein Problem einen schönen Platz zu finden. Vietnam ist, wie man es sich vorstellt: grüne, steile Hügel, bunt gekleidete Menschen, Wasserbüffel, Reisfelder und spitze Strohhüte.
In Hanoi haben wir die verwinkelte und sehr grüne Altstadt während der eher ruhigen Feiertage des Neujahrsfestes (Tet-Fest) erkundet und verschieden Speisen ausprobiert. Nicht ganz so überzeugend wie die chinesische Küche, aber lecker. Leider wimmelt es vor Touristen, was uns schon sehr abgeschreckt hat. Gerne wird auch mehr Geld fürs gleiche Essen verlangt, weil man ja ein "reicher" Tourist ist. Ärgerlich.
Seit zwei Tagen haben wir Besuch aus Deutschland zu Gast: Susi und Fabs. Wir haben uns schon lange auf die Beiden gefreut und werden heute zu einer mehrtägigen Moped-Tour aufbrechen um den beiden einen "of the beaten track" Eindruck von Vietnam zu geben. Mal sehen ob es auch klappt ;)
Danach melden wir uns natürlich wieder.
Ganz liebe Grüße
eure beiden Radler
Ort: Kunming, China
Kilometerstand: 10.565 km
247 Tage unterwegs
Das raue und kalte Hochgebirge Tibets haben wir nun hinter uns gelassen. Vier Wochen haben wir in der wunderschönen Bergregion verbracht. Vier Wochen mit einigen 4.000er Pässen, Schotterpisten und dem neugierigem und gastfreundlichem Volk der Tibeter. Da es zu kalt zum Zelten war, wurden wir jeden Abend von kontaktfreudigen Tibetern aufgenommen, oftmals mit Speis und Trank versorgt und so konnten wir an unseren tibetischen Sprachkenntnissen feilen.
Nach dieser sehr belebenden, aber auch anstrengenden Zeit überquerten wir den Jangtsekiang und verließen gleichzeitig unser liebgewonnenes Tibet. So erreichten wir das "richtige" China, wie es in unseren Köpfen geherrscht hatte: mit seinen Reisfeldern, Wasserbüffeln und Bambuswäldern. Bedauernswerterweise mussten wir feststellen, dass die Kommunikation mit den Han-Chinesen nicht so einfach ist, wie mit anderen Völkern. Zum einen haben viele Chinesen Angst ihr Gesicht zu verlieren, wenn sie uns nicht verstehen können und blocken daher sofort und sehr unfreundlich ab. Zum anderen sind sie ausgesprochen unkreativ. Zeichensprache ist für sie offensichtlich ein Fremdwort und sie reagieren häufig mit Unverständnis auf unseren Mangel an chinesisch Kenntnissen. Mandarin ist eine Lautsprache und daher, zumindest für uns, äußerst schwer zu lernen.
Pünktlich, ein Tag vor Heilig Abend, sind wir in Kunming eingetroffen. Dort erwarteten uns wertvolle Pakete von zu Hause, voller deutscher Süßigkeiten und selbstgebackenem Christstollen! So konnten wir tatsächlich Weihnachten feiern, mit Geschenken auspacken und Lebkuchen naschen - fast perfekt. Nach dem chinesischen Kalender beginnt das neue Jahr ca. 3 Wochen später, als wir Neujahr feiern. Daher kam hier nicht so richtige Silvesterstimmung auf. Letzten Endes haben wir mit einigen anderen 'Ausländern', chinesischem Bier und Musik von der Gitarre gefeiert und die wenigen einsamen Raketen bewundert.
Unser weiterer Weg führt in den Süden bis zur vietnamesischen Grenze. Unser nächstes großes Ziel ist Hanoi, aber zuvor wollen wir noch einen kleinen Abstecher in den BaBe-Nationalpark machen.
Für euch gibt es ein paar neue Bilder von Kirgistan und der nordwestlichen Provinz Chinas, Xinjiang. Darüber hinaus haben wir auch einen neuen Bericht über Georgien hochgeladen.
Ein frohes Neues und bis auf bald,
eure Franka und der Frank!
Ein frohes Weihnachtsfest und großes Dankeschön!
Kilometerstand: 10.565 km
247 Tage unterwegs
Das raue und kalte Hochgebirge Tibets haben wir nun hinter uns gelassen. Vier Wochen haben wir in der wunderschönen Bergregion verbracht. Vier Wochen mit einigen 4.000er Pässen, Schotterpisten und dem neugierigem und gastfreundlichem Volk der Tibeter. Da es zu kalt zum Zelten war, wurden wir jeden Abend von kontaktfreudigen Tibetern aufgenommen, oftmals mit Speis und Trank versorgt und so konnten wir an unseren tibetischen Sprachkenntnissen feilen.
Nach dieser sehr belebenden, aber auch anstrengenden Zeit überquerten wir den Jangtsekiang und verließen gleichzeitig unser liebgewonnenes Tibet. So erreichten wir das "richtige" China, wie es in unseren Köpfen geherrscht hatte: mit seinen Reisfeldern, Wasserbüffeln und Bambuswäldern. Bedauernswerterweise mussten wir feststellen, dass die Kommunikation mit den Han-Chinesen nicht so einfach ist, wie mit anderen Völkern. Zum einen haben viele Chinesen Angst ihr Gesicht zu verlieren, wenn sie uns nicht verstehen können und blocken daher sofort und sehr unfreundlich ab. Zum anderen sind sie ausgesprochen unkreativ. Zeichensprache ist für sie offensichtlich ein Fremdwort und sie reagieren häufig mit Unverständnis auf unseren Mangel an chinesisch Kenntnissen. Mandarin ist eine Lautsprache und daher, zumindest für uns, äußerst schwer zu lernen.
Pünktlich, ein Tag vor Heilig Abend, sind wir in Kunming eingetroffen. Dort erwarteten uns wertvolle Pakete von zu Hause, voller deutscher Süßigkeiten und selbstgebackenem Christstollen! So konnten wir tatsächlich Weihnachten feiern, mit Geschenken auspacken und Lebkuchen naschen - fast perfekt. Nach dem chinesischen Kalender beginnt das neue Jahr ca. 3 Wochen später, als wir Neujahr feiern. Daher kam hier nicht so richtige Silvesterstimmung auf. Letzten Endes haben wir mit einigen anderen 'Ausländern', chinesischem Bier und Musik von der Gitarre gefeiert und die wenigen einsamen Raketen bewundert.
Unser weiterer Weg führt in den Süden bis zur vietnamesischen Grenze. Unser nächstes großes Ziel ist Hanoi, aber zuvor wollen wir noch einen kleinen Abstecher in den BaBe-Nationalpark machen.
Für euch gibt es ein paar neue Bilder von Kirgistan und der nordwestlichen Provinz Chinas, Xinjiang. Darüber hinaus haben wir auch einen neuen Bericht über Georgien hochgeladen.
Ein frohes Neues und bis auf bald,
eure Franka und der Frank!
Ort: Danba, China
Kilometerstand: 9.515 km
228 Tage unterwegs
Seit unserem letzten Eintrag haben wir fast 1.000 km durch verschneite Hochebenen und atemberaubende Schluchten zurückgelegt. Wie immer gibt es jede Menge zu berichten:
In dem tibetischen Gebirgsdorf Langmusi haben wir unseren Rädern eine Pause gegönnt und zu Fuss die Gegend erkundet. Neben unzähligen Tempeln, Mönchen und bunten Gebetsfahnen haben wir auf unseren Wanderungen auch einen "Himmelsbestattungs"-Platz entdeckt. Hier werden die Toten den Geiern zum Fressen überlassen. Diese Art der Bestattung ist unüblich für den Buddhismus, aber aufgrund der harten Erde und des Mangels an Brennholz wird es in Tibet noch sehr oft durchgeführt. Wir fanden es etwas gruselig, da an solchen Plätzen überall Menschenknochen und -schädel herum liegen, aber es ist auch sehr interessant zu sehen und zu wissen.
Die weiten tibetischen Grassteppen liegen nun hinter uns und nachdem wir für lange Zeit dem Gelbem Fluß, einem der längsten Flüsse der Welt, fast bis zu seiner Quelle gefolgt sind, haben wir uns von 4.345 m Höhe wieder auf 2.000 m hinab gearbeitet. Und eben hier wieder den Herbst eingeholt. Seit vielen Kilometern folgen wir nun schon dem wunderschönem Tal eines Seitenflusses des Jangtsekiang. Einige Bäume tragen noch ihr buntes Herbstgewand und die Temperaturen sind auch wieder etwas wärmer geworden. Auch die tibetischen Häuser (wie Miniaturburgen) und die farbenfroh gekleideten Menschen passen perfekt in diese Landschaft.
Wir Wünschen euch allen eine besinnliche Weihnachtszeit und vermissen Deutschland in dieser Zeit besonders. Ein Land von dem hier so gut wie niemand eine Ahnung hat.
Weihnachten werden wir uns hoffentlich aus Dali, ca. 1.000 km südlich von hier, bei euch melden. Bis dahin könnt ihr wieder neue Fotos anschauen, diesmal aus Turkmenistan und Usbekistan.
Frank und Franka
Tsho-de-mo aus Xiahe
Kilometerstand: 9.515 km
228 Tage unterwegs
Seit unserem letzten Eintrag haben wir fast 1.000 km durch verschneite Hochebenen und atemberaubende Schluchten zurückgelegt. Wie immer gibt es jede Menge zu berichten:
In dem tibetischen Gebirgsdorf Langmusi haben wir unseren Rädern eine Pause gegönnt und zu Fuss die Gegend erkundet. Neben unzähligen Tempeln, Mönchen und bunten Gebetsfahnen haben wir auf unseren Wanderungen auch einen "Himmelsbestattungs"-Platz entdeckt. Hier werden die Toten den Geiern zum Fressen überlassen. Diese Art der Bestattung ist unüblich für den Buddhismus, aber aufgrund der harten Erde und des Mangels an Brennholz wird es in Tibet noch sehr oft durchgeführt. Wir fanden es etwas gruselig, da an solchen Plätzen überall Menschenknochen und -schädel herum liegen, aber es ist auch sehr interessant zu sehen und zu wissen.
Die weiten tibetischen Grassteppen liegen nun hinter uns und nachdem wir für lange Zeit dem Gelbem Fluß, einem der längsten Flüsse der Welt, fast bis zu seiner Quelle gefolgt sind, haben wir uns von 4.345 m Höhe wieder auf 2.000 m hinab gearbeitet. Und eben hier wieder den Herbst eingeholt. Seit vielen Kilometern folgen wir nun schon dem wunderschönem Tal eines Seitenflusses des Jangtsekiang. Einige Bäume tragen noch ihr buntes Herbstgewand und die Temperaturen sind auch wieder etwas wärmer geworden. Auch die tibetischen Häuser (wie Miniaturburgen) und die farbenfroh gekleideten Menschen passen perfekt in diese Landschaft.
Wir Wünschen euch allen eine besinnliche Weihnachtszeit und vermissen Deutschland in dieser Zeit besonders. Ein Land von dem hier so gut wie niemand eine Ahnung hat.
Weihnachten werden wir uns hoffentlich aus Dali, ca. 1.000 km südlich von hier, bei euch melden. Bis dahin könnt ihr wieder neue Fotos anschauen, diesmal aus Turkmenistan und Usbekistan.
Frank und Franka
Unsere Zugfahrt von Kashgar nach Xining ist ohne Probleme verlaufen, auch wenn wir ungewollte Einblicke in die chinesische Kultur erhalten haben. Regeln sind Regeln und müssen befolgt werden, hinterfragen kommt nicht in Frage. Rauchen darf man viel und stört auch keinen. Chinesen vertragen tatsächlich keinen Alkohol. Und sie wissen auch nicht, wie man eine Klospülung benutzt. Ganz zu schweigen von dem Rumgerotze. Arrgh.
Aber an sich war die Zugfahrt sehr bequem und für den Schaden am Rad (nichts Fatales) haben wir ohne murren eine Entschädigung bekommen. Davon haben wir eine Dauenjacke gekauft. Zum Glück - denn von Xining sollte unser Weg hinein ins Gebirge Sichuans führen, hinein in die tibetische Kultur.
Und da sind wir nun, auf 3000m Höhe. Und zwischen uns und Xining liegen mehrere Pässe (um die 3700m), jede Menge freundliche Tibeter, bei denen wir übernachten durften und viele neue Eindrücke. Auch Yakherden und Geier sind uns auf dem Ganja Grasland, was mit seiner endlosen Weite und Stille sehr faszinierend war, begegnet.
Heute haben wir uns das Labrang Kloster in Xiahe angesehen, einfach fantastisch. Auch wenn bei -10 Grad Celius das Fotografieren nur eingeschrängt Spaß macht. Es ist eines der größten und bedeutensten Klöster außerhalb Tibets und dementsprechend viele Pilgerer treffen wir in den Straßen.
Morgen machen wir uns auf den Weg gen Süden, und wie Frank so gerne sagt "...dem Frühling entgegen". Ich versuche ihm zu glauben ;)
Wir senden die besten Wünsche zu euch allen nach Hause (oder wo ihr auch gerade steckt) und sind in Gedanken bei euch.
F hoch Zwei
Morgen geht es für uns endlich weiter! Aber noch nicht mit den Rädern. Warum? China ist für unser 90-Tage-Visa einfach zu groß. Daher werden wir die nächsten zwei Tage im Zug verbringen und kommen dann hoffentlich in Xining, im Zentrum Chinas an. So umgehen wir die Taklamakan Wüste, die landschaftlich nicht so reizvoll sein soll. Unsere beiden stolzen Rösser haben wir schon vor einigen Tagen vorrausgeschickt. Nun vermissen wir die beiden ganz schön und freuen uns bald wieder im Sattel sitzen zu können. Wenn alles klappt ;)
Wir wollen unsere Zeit in China in Sichuan und Yunnan verbringen. Dort soll uns unser Weg wieder in die Berge und hinein in die tibetische Kultur führen. Wir hoffen das der Winter noch ein wenig auf sich warten lässt und wir relativ gut durch das Gebirge fahren können.
Es kann durchaus ein wenig dauern, bis ihr wieder etwas von uns hört. Also macht euch keine Sorgen :)
Um die Wartezeit zu überbrücken haben wir euch wieder Fotos hoch geladen, diesmal von unserer Zeit im Iran. Da gibt es gleich drei neue Alben zu bestaunen!
In Kashgar sind wir länger als erwartet geblieben - aufgrund eines muslimischen Feiertages (die uigurische Region Xinjiang ist muslimisch geprägt) waren hier alle Bus- und Zugtickets ausverkauft. So haben wir uns ausgeruht, viele Erledigungen gemacht und uns eben diesen Feiertag angeschaut: insgesamt dauert das ganze Fest drei Tage und es werden jede Menge Schafe zu Ehren Allahs geschlachtet. Die werden lebendig in den Straßen verkauft und nach dem ersten Feiertag gab es dann überall die (teilweise blutigen) Felle, Hoden und Gedärme zu erwerben. Lecker.
Langsam gewöhnen wir uns an die etwas emotionslosen Menschen hier, das Essen ist sehr lecker, wenn auch gewöhnungsbedürftig ;)
Wir denken sehr viel an euch, bis bald!
Frank & Franka
Ort: Kashgar, China
Kilometerstand: 8.471 km
194 Tage unterwegs
Das war wohl der kürzeste Herbst den wir je erlebt haben - gerade sind in Tashkent die Blätter bunt geworden, aber bei 20-25 °C tagesüber ließ es sich da noch ganz gut radeln. Und schon stehen wir zwei Wochen später in Kirgistan mit den Rädern auf 3.700m Höhe im Tian-Shan-Gebirge im Schnee und feiern bei -2°C Bergfest - seit 6 Monaten sind wir nun schon mit-dem-Rad unterwegs und haben in etwa die Hälfte der Strecke hinter uns gelassen. 180 Tage... so langsam haben wir es wohl dort oben auf unserem (bisher) höchsten Pass realisiert. Allerdings waren wir von der Landschaft so faziniert, dass wir auch nicht genauer drüber nachdenken wollten oder konnten. Mit Blick auf unseren ersten 7.000er Gipfel und das schneebedeckte umliegenden Gebirge haben wir einfach vergessen wie lange wir schon unterwegs sind, wo wir eigentlich gerade stecken und was noch vor uns liegt. So sind wir auf über 3.000m Höhe durch verschlafene Dörfer, in denen die Zeit stehen geblieben scheint, und durch atemberaubende Landschaften geradelt.
Und plötzlich waren wir, nur wenige Tage später, in China. Spätestens da ist es uns dann klar geworden. Chinesische Zeichen überall (besonderes auf Straßenschildern!) und die Kultur kann man nicht so einfach ignorieren. Wir sind nun schon so weit von zu Hause weg...China! In unserer Vorstellung liegt dieses rießige Land ganz ganz weit im Osten...und nun sind wir hier...mit dem Rad!
Empfangen wurden wir im Reich der Mitte von einem schockierden Grenzposten: überall Müll, schreiende und spuckende Menschen, Truckerspelunken und wenig Hilfsbereitschaft. Ach ja und von einer 200km langen Schotterpiste, Minusgraden und am Ende auch noch Schnee, bzw. Regen. Aber auch von einer tollen bunten Berglandschaft mit bizarre Felsformationen und schneebedeckten Gipfeln am Horizont, die ganze Strecke bis nach Kashgar.
Hier haben wir es uns in dem einzigen Hostel in der Stadt gemütlich gemacht und versuchen uns in den kommenden Tagen an die chinesische Kultur zu gewöhnen. Noch sind wir etwas geschockt und leicht überfordert und tasten uns nun langsam vor...so groß ist der Unterschied zwischen totaler Einsamkeit in den Bergen und dem tobulenten kulturellem und wirtschaftlichen Zentrum in Ostturkestan, wie die autonome Region Xinjiang auch genannt wird. Die Bevölkerung besteht zu ca. 90% aus Uiguren, ein turksprachiges Volk. Daher verstehen die meisten hier nur wenig Mandarin, mit russisch kommen wir da schon eher durch (was wir in der Schule leider nicht gelernt haben). Aber mittlerweile sind wir Experten in der ohne-Worte-Kommunikation - jedoch immer abhängig vom "Gesprächs"-Partner ;)
So weit so gut, wir melden uns vor der Weiterreise natürlich noch einmal :)
Frank & Franka
Wir haben die Visa, auf ins Reich der Mitte!
Kilometerstand: 8.471 km
194 Tage unterwegs
Das war wohl der kürzeste Herbst den wir je erlebt haben - gerade sind in Tashkent die Blätter bunt geworden, aber bei 20-25 °C tagesüber ließ es sich da noch ganz gut radeln. Und schon stehen wir zwei Wochen später in Kirgistan mit den Rädern auf 3.700m Höhe im Tian-Shan-Gebirge im Schnee und feiern bei -2°C Bergfest - seit 6 Monaten sind wir nun schon mit-dem-Rad unterwegs und haben in etwa die Hälfte der Strecke hinter uns gelassen. 180 Tage... so langsam haben wir es wohl dort oben auf unserem (bisher) höchsten Pass realisiert. Allerdings waren wir von der Landschaft so faziniert, dass wir auch nicht genauer drüber nachdenken wollten oder konnten. Mit Blick auf unseren ersten 7.000er Gipfel und das schneebedeckte umliegenden Gebirge haben wir einfach vergessen wie lange wir schon unterwegs sind, wo wir eigentlich gerade stecken und was noch vor uns liegt. So sind wir auf über 3.000m Höhe durch verschlafene Dörfer, in denen die Zeit stehen geblieben scheint, und durch atemberaubende Landschaften geradelt.
Und plötzlich waren wir, nur wenige Tage später, in China. Spätestens da ist es uns dann klar geworden. Chinesische Zeichen überall (besonderes auf Straßenschildern!) und die Kultur kann man nicht so einfach ignorieren. Wir sind nun schon so weit von zu Hause weg...China! In unserer Vorstellung liegt dieses rießige Land ganz ganz weit im Osten...und nun sind wir hier...mit dem Rad!
Empfangen wurden wir im Reich der Mitte von einem schockierden Grenzposten: überall Müll, schreiende und spuckende Menschen, Truckerspelunken und wenig Hilfsbereitschaft. Ach ja und von einer 200km langen Schotterpiste, Minusgraden und am Ende auch noch Schnee, bzw. Regen. Aber auch von einer tollen bunten Berglandschaft mit bizarre Felsformationen und schneebedeckten Gipfeln am Horizont, die ganze Strecke bis nach Kashgar.
Hier haben wir es uns in dem einzigen Hostel in der Stadt gemütlich gemacht und versuchen uns in den kommenden Tagen an die chinesische Kultur zu gewöhnen. Noch sind wir etwas geschockt und leicht überfordert und tasten uns nun langsam vor...so groß ist der Unterschied zwischen totaler Einsamkeit in den Bergen und dem tobulenten kulturellem und wirtschaftlichen Zentrum in Ostturkestan, wie die autonome Region Xinjiang auch genannt wird. Die Bevölkerung besteht zu ca. 90% aus Uiguren, ein turksprachiges Volk. Daher verstehen die meisten hier nur wenig Mandarin, mit russisch kommen wir da schon eher durch (was wir in der Schule leider nicht gelernt haben). Aber mittlerweile sind wir Experten in der ohne-Worte-Kommunikation - jedoch immer abhängig vom "Gesprächs"-Partner ;)
So weit so gut, wir melden uns vor der Weiterreise natürlich noch einmal :)
Frank & Franka
Doch zunächst müssen wir über das Fergana-Valley in den nächsten 10 Tagen zur kirgischen Grenze. Auf Kirgistan freuen wir uns schon sehr lange, leider werden wir dort nur wenige Tage die Pässe hoch und runter fahren, bis nach China. Das Thian Shan Gebirge verspricht für uns einen landschaftlichen Höhepunkt zur werden. Aufgrund des nahenden Wintereinbruchs und mangels alternativer Grenzübergänge wird sich unser Kirgistan-Aufenthalt auf lediglich eine Woche beschränken. Wir hoffen zum Novemberbeginn in China einzutreffen, unser erstes Ziel: Kashgar.
Zur Feier das wir unser China-Visum erhalten haben, sind wir noch zwei weitere Tage in Tashkent geblieben, haben ein wenig entspannt und die Zeit genutzt um die Homepage etwas zu aktuallisieren. Viel Spass mit ein paar Eindrücken aus Georgien und Armenien.
Wie immer liebe Grüße von den beiden F's
Ort: Tashkent, Usbekistan
Kilometerstand: 7.493 km
171 Tage unterwegs
Seit drei Wochen sind wir mittlerweile in Zentralasien, aber Internet in Uzbekistan zu finden, gestaltet sich etwas schwieriger als erhofft. Seit Buhara ist wieder jede Menge passiert, um es nicht zu lang zu machen, eine kurze Aufzählung:
alte Mauern bestaunt, heißes Wetter ertragen, uns einladen lassen, geradelt, Samarkant besucht und Kultur aufgesaugt, noch mehr geradelt, kein gutes Wasser getrunken, Durchfall, etwas weniger geradelt und noch mehr Durchfall, Zelt im Sandsturm und Gewitter Härtetest unterzogen, noch mehr Einladungen bekommen und dann doch Tashkent erreicht. Dort erstmal nix gemacht. Ach doch, wir waren im Balett, muss ja auch mal sein. Moregn fängt der Ernst des Radlerlebens wieder an und wir werden 8.45 Uhr vor der chinesischen Botschaft stehen und hoffen das wir zwei Stunden später unser letztes schwieriges Visa in den Händen halten :)
Unser nächstes Zwischenziel heißt Osch in Kirgistan, circa 400 Km entfernt und seit langem wartet aus uns wieder mal ein Pass (ca. 2267m). Für uns geht es jetzt wieder ins Gebirge und die Temperaturen werden kälter. Vorausgesetzt wir erhalten das Chinavisum - Daumen drücken! :)
Farid & Farida (usbek. f. Frank & Franka)
ps. Und ja, Pferd schmeckt eigentlich richtig gut.
;)
Die Karakau-Wüste in 4 Tagen
Kilometerstand: 7.493 km
171 Tage unterwegs
Seit drei Wochen sind wir mittlerweile in Zentralasien, aber Internet in Uzbekistan zu finden, gestaltet sich etwas schwieriger als erhofft. Seit Buhara ist wieder jede Menge passiert, um es nicht zu lang zu machen, eine kurze Aufzählung:
alte Mauern bestaunt, heißes Wetter ertragen, uns einladen lassen, geradelt, Samarkant besucht und Kultur aufgesaugt, noch mehr geradelt, kein gutes Wasser getrunken, Durchfall, etwas weniger geradelt und noch mehr Durchfall, Zelt im Sandsturm und Gewitter Härtetest unterzogen, noch mehr Einladungen bekommen und dann doch Tashkent erreicht. Dort erstmal nix gemacht. Ach doch, wir waren im Balett, muss ja auch mal sein. Moregn fängt der Ernst des Radlerlebens wieder an und wir werden 8.45 Uhr vor der chinesischen Botschaft stehen und hoffen das wir zwei Stunden später unser letztes schwieriges Visa in den Händen halten :)
Unser nächstes Zwischenziel heißt Osch in Kirgistan, circa 400 Km entfernt und seit langem wartet aus uns wieder mal ein Pass (ca. 2267m). Für uns geht es jetzt wieder ins Gebirge und die Temperaturen werden kälter. Vorausgesetzt wir erhalten das Chinavisum - Daumen drücken! :)
Farid & Farida (usbek. f. Frank & Franka)
ps. Und ja, Pferd schmeckt eigentlich richtig gut.
;)
Fünf Tage wurden uns gestattet um durch Turkmenistan, was zu 95% aus Wüste besteht, zu reisen. Allerdings fiel ein Tag dem post-sowjetischen Bürokratentum bei der Ein- und Ausreise zum Opfer. So blieben uns nur vier Tage für 520km. Vier Tage mit jeder Menge Sand in der Sandale, brennender Hitze, einem Strich am Horizont, sehr kurzen und kalten Nächten (5°C!) und ernsthaft schlechten Straßen. Vier Tage mit Kamelen, Erdhörnchen, vielen Mücken am Abend, mehreren Meloneneinladungen am Straßenrand und - wie sollte es auch anders sein - vier Tage Gegenwind. Alles im allem eine interessante Erfahrung und durchaus machbar. Es war anstregend aber nicht grenzwertig. Und nun haben wir einen neuen Tageskilometerrekord: 136km! Trotz des Zeitlimits haben wir einige nette und hilfsbereite Menschen kennengelernt, doch nun sind wir auch froh uns langsam den ersten Ausläufern des TianShan-Gebirges zu nähern.
Zwei Tage haben wir jetzt in Bukhara verbracht und alte & neue Bekannte getroffen, die Räder wieder vom Sand befreit und die zum Weltkulturerbe zählende Stadt angeschaut. Wir haben den usbekischen Feiertag "Xudoyi" erlebt, bei dem über einen kompletten Tag "Halisa" (Schaf mit Harfer) in einem riesigen Kessel gekocht wird. Gegen späten Nachmittag wird "Halisa" an Familie, Bekannte, Nachbarn und Arme ausgeteilt.
Unser nächstes Ziel ist die circa 300km entfernte "steinernde Stadt" Sarmaqand. Von dort geht es weitere 350km in den Norden nach Tashkent. Dort versuchen wir unser Visum für China zu bekommen.
F & F aus Bukhara (Usbekistan)
Heute verlassen wir Tehran! Das Resultat des 14 tägigen Visa-Marathon sind 2 1/2 Visa. Turkemnistan gestattet uns ganze 5 Tage Aufenthalt, mit festen Ein- und Ausreisedatum. Für Usbekistan haben wir ein 30-Tage Visa erhalten. Den Visa-Aufkleber für Kirgistan haben wir eigentlich auch schon im Pass, allerdings ohne Stempel des Botschafters. Dieser war beim Abholen der Visa nicht mehr in der Stadt (und mit ihm der Stempel), und somit ist das Visum ungültig. Da wir mittlerweile ziemlich dicke mit dem kirgisischen Botschafter sind, treffen wir uns 'hoffentlich' morgen mit ihm im 800 km entfernten Mashhad. Das passt ganz gut mit unserer Planung zusammen, da Mashhad ohnehin unser nächstes Ziel ist. Etwas kompliziert, aber was macht man nicht alles für ein gültiges Visum.
Da unser Iran-Visum in 4 Tagen ausläuft, können wir die Strecke bis zur Grenze leider nicht im Sattel zurücklegen und müssen mit dem Bus fahren. Wenn wir unser Visa in der Tasche haben, geht es endlich mit-dem-Rad weiter, nach fast 3 Wochen Radfahrpause. Unser erstes Ziel ist die turkmenisch-iranische Grenze. Daraufhin müssen wir in 5 Tagen knapp 500 km immer geradeaus durch die Wüste bis an die usbekische Grenze fahren und weiter über Samarkant bis Tashkent, unser nächstes großes Zwischenziel.
Da wir nun wieder eine Weile im Sattel sitzen und nicht wissen wann wir das nächste Mal wieder was von uns hören lassen können, gibts es noch einen Bericht über unsere Zeit in der Türkei.
Für uns heißt es nun schon wieder von einem Land Abschied nehmen, was zunehmend schwerer wird. Sehr tolle Bekanntschaften haben wir hier gemacht, aus denen viele gute Freundschaften hervorgegangen sind. Wir haben viel über die Kultur, das Essen, die Geschichte, die Menschen und die Landschaft des alten persischen Reiches erfahren und eben auch erlebt.
Wir werden Iran vermissen...danke für diese unvergessliche Zeit!
Euer Frank und eure Franka aus dem Iran
:)